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Der
Frosch
Der Frosch sitzt in dem Rohre,
Der kleine, breite Mann,
Und singt sein Abendliedchen,
So gut er singen kann - Quak! Quak!
Er meint, es klingt gar herrlich,
Könnts Niemand so wie er,
Er bläst sich auf gewaltig
Meint Wunder, was er wär! - Quak! Quak!
Mit seinem breiten Maule
Fängt er sich Mücken ein
Guckt mit den dicken Augen
Froh nach der Sonne Schein! - Quak! Quak!
Das ist ein ewig Quaken,
Er wird es nimmer müd,
So lange noch ein Blümchen
Im Wiesengrund nur blüht! - Quak! Quak!
Herr Frosch! nur zu gesungen,
Du bist ein lustger Mann;
Im Lenz muß Alles singen,
So gut es singen kann! - Quak! Quak!
Christian Dieffenbach
Fink und Frosch
Im Apfelbaume pfeift der Fink
sein: pinkepink!
Ein Laubfrosch klettert mühsam nach
bis auf des Baumes Blätterdach
und bläht sich auf und quakt: "Ja, ja!
Herr Nachbar, ich bin auch noch da!"
Und wie der Vogel frisch und süß
sein Frühlingslied erklingen ließ,
gleich muss der Frosch in rauen Tönen
den Schusterbass dazwischentönen.
"Juchheija, heija!", spricht der Fink.
"Fort flieg` ich flink!"
Und schwingt sich in die Lüfte hoch.
"Wat!" ,ruft der Frosch. "Dat kann ik och!"
Macht einen ungeschickten Satz,
fällt auf den harten Gartenplatz,
ist platt, wie man die Kuchen backt,
und hat für ewig ausgequakt.
Wenn einer, der mit Mühe kaum
geklettert ist auf einen Baum,
schon meint, dass er ein Vogel wär`,
so irrt sich der.
Wilhelm
Busch:

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