|
|
|
Im Jahre 2002
verbrachte ich ein paar Adventstage in Templin in der Uckermark.
Für mich ist es wahrer Luxus, während die
meisten Menschen im Weihnachtsstress
sind, ein paar Austage für mich allein zu genießen.
Auf der Busfahrt durch die Uckermark und das Havelland kamen wir durch
die Orte Zehdenick und Kremsem. Diese Ortsnamen blieben mir im
Gedächtnsi. Und da
überall leere Storchennester auf den Häusern standen,
kamen mir diese Verse in
den Sinn...
Der Storch
von Zehdenick
Kommt,
Leute, hört, welch Missgeschick,
Traf jüngst den Storch von Zehdenick.
Sein Nest im Havelland steht leer.
Er flog gen Süden übers Meer.
Am Njassa-See in Afrika,
Da gründelt Meister Adebar.
Würgt ein paar salz'ge Fische runter,
Fühlt sich vorerst noch frisch und munter.
Aus heit'rem Himmel, welch ein Schreck,
Da haut es ihm den Schnabel weg.
Ein Schluckauf wirft ihn auf und ab.
Entgeht dem Tode nur ganz knapp.
Warum musst er sich so verrenken?
Ich war so frei, an ihn zu denken.
Und was verkünden nicht nur Toren?
Denkt wer an dich, klingeln die Ohren.
Alsdann werden die Knie weich,
Ein Riesen-Schluckauf folgt sogleich.
Zu läutern den gestressten Magen,
Hilft nur gezieltes Flügelschlagen.
Ein Storch klappert am Njassa-See,
Oh Mann, tun mir die Flügel weh!
Ich pfeif auf die Europareise!
Verwaist liegt seine Einflugschneise.
Und zwischen Zehdenick und Kremsen
Braucht nun kein Auto mehr zu bremsen.
Karin
Rohner 2002
Geschichten
- Zwiebeljette
- Gefühl
-
Philosophisches
zur
Nacht - Der
Storch von Zehdenick
-
|
|