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Schwanengesang
Sie singen - hörst du sie? – sie singen, singen
wieder
ihr Lied, das Lied, ihr stilles Lied, Gesang, sie singen,
sie singen es, still singen sie es, weiß erklingen
die Lieder, ihre Lieder, ihre stillen Lieder,
sie schwingen – spürst du sie? – ihr
Schwung, im Auf und Nieder
berühren sie das Wasser streichen ihre Schwingen,
sie schwingen, schwingen auf und nieder, höher bringen,
befreien, steigen, gleiten, sie, gelöste Glieder
in weißer Perlenkette - siehst du sie? Sie ziehen,
ihr Ruf, sie ruft, ihr stilles Rufen, weiße Bilder
an blauer Wand, ihr Lied, ihr stilles Lied, im Fliehen,
die Stille, sie, die weiße Stille, stillt und milder,
viel milder streift sie Fesseln ab, still weiß, als spieen
sie Bläue, sie – verwaist verweht ihr
Erdgefieder…
© Friedrich Kieteubl 2008
Wie
damals ...
Ja, damals, jetzt erinner’ ich mich
wieder,
im Frühjahr, die Veranda, auf der Bank,
zurückgelehnt, die Sonne, ich versank
dort draußen, ungezählte Male, Flieder
verströmte mich, blauviolett ertrank
ich immer wieder, dort im Berggefieder
weit fort auf blassen Daunen, ja dort schied er,
das Licht, mein Geist, die Farben, sie lag blank
in mir, die See, lag still, ich hörte Schreie,
durchdringend grell, ihr Gellen, ihr Getöse,
ihr Rauschen, still liegt sie dort draußen
noch immer da, ich ströme mit nach außen
im Fliederduft ins Laue, dort entzweie
ich violett wie damals und erlöse ...
© Friedrich Kieteubl 2007
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